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Medice Arzneimittel
Perenterol® Junior 250 mg Pulver
Perenterol® Junior 250 mg Pulver
1 Beutel enthält:
250 mg Trockenhefe aus Saccharomyces cerevisiae HANSEN CBS 5926 (im med. Sprachgebrauch auch als Saccharomyces boulardii bezeichnet) entsprechend mindestens 1,8 × 1010 lebensfähige Zellen/g Lyophilisat.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Lactose und Fructose
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
Pulver zum Einnehmen
Cremig, weißes Pulver zum Einnehmen im Doppelbeutel mit Perforationslinie
Zur symptomatischen Behandlung akuter Diarrhöen, auch bei Reisediarrhö und Diarrhöen unter Sondenernährung.
Zur Vorbeugung von Reisediarrhöen.
Dosierung
Siehe Tabelle
Bei akuter Diarrhöe | Zur Vorbeugung der Reisediarrhöen | |
Säuglinge und Kleinkinder zwischen 6 Monate und 2 Jahre | 1- bis 2-mal täglich 1 Beutel Perenterol Junior. Die Behand- lung darf nur nach Rückspra- che mit dem Arzt erfolgen. | Die Anwendung ist nicht vorgesehen. |
Kinder ab 2 Jahre bis einschließlich 11 Jahre | 1- bis 2-mal täglich 1 Beutel Perenterol Junior. | Die Anwendung ist nicht vorgesehen. |
Jugendliche ab 12 Jahre und Erwachsene | 1- bis 2-mal täglich 1 Beutel Perenterol Junior. | Beginnend 5 Tage vor der Abreise, 1- bis 2-mal täglich 1 Beutel Perenterol Junior. |
Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe; Hefeallergie, insbesondere gegen Saccharomyces boulardii; Patienten mit zentralem Venenkatheter; schwerkranke Patienten oder immunsupprimierte Patienten aufgrund des Fungämierisikos (siehe Abschnitt 4.4).
Es wurde sehr selten über Fälle von Fungämie (und positivem Nachweis von Saccharomycesstämmen in der Blutkultur) berichtet, meist bei Patienten mit zentralem Venenkatheter, schwerkranken oder immunsupprimierten Patienten. Diese äußerten sich meist mit Fieber. Nach Abbruch der Behandlung mit Saccharomyces boulardii, der Verabreichung von Antimykotika und, wenn notwendig, der Entfernung des Katheters war das Outcome zufriedenstellend. Bei einigen schwerkranken Patienten kam es hingegen zu einem tödlichen Verlauf (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8).
Wie bei allen Medikamenten, die lebende Mikroorganismen enthalten, muss der Handhabung des Produkts in Gegenwart von Patienten mit zentralem aber auch peripherem Venenkatheter besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, auch wenn die Patienten nicht mit Saccharomyces boulardii behandelt werden, um jegliche Kontaminierung durch die Hände und/oder Verbreitung über die Raumluft zu vermeiden (siehe Abschnitt 4.2).
Bei Durchfällen, die länger als 2 Tage andauern oder mit Blutbeimengungen oder Temperaturerhöhungen einhergehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Bei Durchfallerkrankungen muss, insbesondere bei Kindern, auf Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten als wichtigste therapeutische Maßnahme geachtet werden. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption oder der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Perenterol® Junior nicht einnehmen.
Kinder und Jugendliche:
Zur Behandlung von Diarrhöen soll dieses Arzneimittel nicht von Säuglingen unter 6 Monaten wegen unzureichender Untersuchungen zur Dosierung und Unbedenklichkeit eingenommen werden. In der Packungsbeilage wird darauf hingewiesen, dass die Behandlung der Diarrhöen bei Kindern unter 2 Jahren die Rücksprache mit dem Arzt erfordert.
Zur Vorbeugung von Reisediarrhöen soll dieses Arzneimittel nicht von Kindern unter 12 Jahren wegen unzureichender Untersuchungen eingenommen werden.
Die gleichzeitige Einnahme von im Magen-Darm-Trakt wirksamen Arzneimitteln gegen Pilzerkrankungen (Antimykotika) kann das Behandlungsergebnis von Perenterol® Junior beeinträchtigen.
Aus der verbreiteten Anwendung von Hefe als Lebensmittel haben sich bisher keine Hinweise auf Risiken in der Schwangerschaft und während der Stillzeit ergeben. Ergebnisse experimenteller Untersuchungen für Saccharomyces boulardii liegen nicht vor. Daher sollte das Arzneimittel in der Schwangerschaft und während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Nicht zutreffend.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr selten: Fungämie bei Patienten mit zentralem Venenkatheter und bei schwerkranken oder immunsupprimierten Patienten (siehe Abschnitt 4.4).
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Juckreiz, Urtikaria, lokalem oder generalisiertem Exanthem sowie Quincke-Ödem, Atemnot und anaphylaktischer Schock.
In der Gebrauchsinformation erhält der Patient folgenden Hinweis:
Sollten Sie eine der oben genannten Nebenwirkungen, insbesondere Schleimhautschwellung im Gesichtsbereich (Quincke-Ödem), Atemnot oder Anzeichen von allergischem Schock beobachten, setzen Sie dieses Arzneimittel ab und informieren Sie (sofort) einen Arzt, damit er über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen entscheiden kann.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Nicht bekannt: Blähungen, Verstopfung.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet. Möglicherweise können bei Einnahme zu großer Mengen die unter 4.8 „Nebenwirkungen“ beschriebenen Beschwerden verstärkt auftreten.
Bei Unverträglichkeitsreaktionen (siehe Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen) ist Perenterol® Junior abzusetzen. Normalerweise sind die Symptome danach ohne weitere Maßnahmen vollständig reversibel, im Einzelfall kann jedoch eine entsprechende medikamentöse Behandlung notwendig sein.
Bei anaphylaktischen Reaktionen (bis zum Schock) sind in Abhängigkeit von der Symptomausprägung die üblichen Sofortmaßnahmen zu ergreifen.
Trockenhefe aus Kulturen des definierten Stammes Saccharomyces cerevisiae HANSEN CBS 5926 (im med. Sprachgebrauch auch als Saccharomyces boulardii bezeichnet) in lebensfähiger Form bei Durchfall. Der enthaltene Hefestamm wird auch unter der Bezeichnung Saccharomyces boulardii CNCM-I 745 geführt.
Pharmakotherapeutische Gruppe:
ATC-Code: A07FA02 (Mikrobielle Antidiarrhoika).
Der genaue Wirkmechanismus ist nicht bekannt.
Aus der Literaturdatenlage wird für Saccharomyces cerevisiae HANSEN CBS 5926 ein Schutzmechanismus gegen die Wirkung pathogener durchfallerzeugender Keime abgeleitet. Auf Grundlage experimenteller Daten kann angenommen werden, dass verschiedene Mechanismen für die Wirkung verantwortlich zeichnen. Dabei ist die Wirkung an die Lebensfähigkeit der Hefezellen gebunden.
Pädiatrische Patientengruppe:
Im publizierten wissenschaftlichen Erkenntnismaterial liegen zur symptomatischen Behandlung der akuten Diarrhöe zahlreiche kontrollierte Studien in unterschiedlichen Ländern und Metaanalysen zu Kindern zwischen einem Monat und 16 Jahren vor. Zusammenfassend zeigte sich eine positive Wirkung von Saccharomyces cerevisiae HANSEN CBS 5926-Trockenhefe auf die Durchfalldauer und die Stuhlfrequenz. Die täglich verabreichte Dosis lag zwischen 250 mg und 600 mg. Überwiegend wurden täglich zweimal 250 mg verabreicht. Die Anwendungsdauer lag zwischen 4 und 7 Tagen. Die Verträglichkeit war gut.
Es liegen keine Angaben vor.
Bei einmaliger oraler Gabe von 3 g/kg KG Saccharomyces boulardii wurden bei Mäusen und Ratten keine toxischen Reaktionen beobachtet.
Bei Gabe von ca. 330 mg/kg KG über 6 Wochen jeweils an 6 Tagen pro Woche an Hunde bzw. ca. 100 mg/kg KG/Tag peroral über 6 Monate an Ratten bzw. Kaninchen zeigten sich keine substanzbedingten Veränderungen.
Im Amestest mit Salmonella typhimurium TA 98, TA 100, TA 1535, TA 1537 und TA 1538 wurden mit und ohne Aktivierung durch S9-Mix keine mutagenen Effekte gesehen.
Untersuchungen zur Embryotoxizität und zur Kanzerogenität liegen nicht vor.
Lactose-Monohydrat
Fructose (Ph. Eur.)
Hochdisperses Siliciumdioxid
Tutti-Frutti-Aroma, Pulver, künstlich
Werden während oder kurz nach einer Therapie mit Saccharomyces boulardii mikrobiologische Stuhluntersuchungen durchgeführt, so sollte die Einnahme dem Untersuchungslabor mitgeteilt werden, da sonst falsch-positive Befunde erstellt werden könnten.
3 Jahre
Keine besonderen Anforderungen.
Doppelbeutel bestehend aus Papier, Aluminium und Polyethylen mit Perforationslinie.
Packungen mit 10, 20, 50, 100 Beuteln.
Klinikpackungen mit 200 (20 × 10), 500 (5 × 100) Beutel.
Keine besonderen Anforderungen.
Medice Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG
Kuhloweg 37
D-58638 Iserlohn
Tel.: 02371 937-0
Fax: 02371 937-106
E-Mail: info@medice.de
19029.00.00
Datum der Erteilung der Zulassung 23. Mai 1995
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung 13. Februar 2008
11.2018
Apothekenpflichtig