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Vagisan
167 mg (S)-Milchsäure, 100 mg Natrium-(S)-lactat-Lösung pro Vaginalzäpfchen
1 Vaginalzäpfchen enthält 167 mg (S)-Milchsäure und 100 mg Natrium-(S)-lactat-Lösung (entspr. 40 mg Milchsäure).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
Vaginalzäpfchen zur vaginalen Anwendung.
Weißes Zäpfchen mit glatter Oberfläche.
Additive Anwendung zur Regulierung des Milchsäuregehaltes der Scheide bei chronischer oder rezidivierender Aminkolpitis (bakterielle Vaginose, unspezifische Kolpitis) leichter bis mittelschwerer Ausprägung.
Dosierung
Täglich wird abends 1 Vaginalzäpfchen tief in die Scheide eingeführt. Die Dauer der Behandlung beträgt 5 - 7 Tage.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung von Vagisan bei Mädchen vor der Pubertät wird nicht empfohlen, da keine Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit vorliegen.
Zur Anwendung von Vagisan bei Jugendlichen nach der Pubertät liegen keine Erfahrungen vor.
Art der Anwendung
Zur vaginalen Anwendung.
Die Vaginalzäpfchen werden tief intravaginal eingeführt. Dies geschieht am besten in Rückenlage bei leicht angezogenen Beinen.
Überempfindlichkeit gegen Milchsäure oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung von Vagisan bei Mädchen vor der Pubertät wird nicht empfohlen, da keine Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit vorliegen.
Zur Anwendung von Vagisan bei Jugendlichen nach der Pubertät liegen keine Erfahrungen vor.
Bisher nicht bekannt.
Es bestehen keinerlei Bedenken gegen die Anwendung von Vagisan während der gesamten Schwangerschaftsdauer und Stillzeit.
Während der Schwangerschaft sollte jedoch vor der Anwendung von Vagisan, das heißt vor dem Einführen eines Vaginalzäpfchens in die Scheide, ein gründliches Waschen der Hände erfolgen.
Vagisan hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Systemorganklasse | Häufigkeit | Nebenwirkung |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Selten | schwache Hautreaktionen (z.B. Rötung, Brennen, Juckreiz) |
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet. Besondere Maßnahmen sind nicht vorgesehen.
Pharmakotherapeutische Gruppe: Milchsäure-Lactat-haltiges Vaginaltherapeutikum,
ATC-Code: G01AD01
Ein bestimmter Säuregehalt ist von entscheidender Bedeutung für die Mikroökologie der Vaginalflora. Das normale Scheidenmilieu hat einen pH-Wert von 4 - 4,5. An der Entstehung und Konstanz des sauren pH-Wertes sind verschiedene Faktoren wie Hormonimpulse, Glykogenbildung und die ungestörte Tätigkeit einer speziellen Keimflora (Döderlein-Bakterien) beteiligt. Diese saure Reaktion ist Voraussetzung für die vaginale Resistenz gegenüber Infektionen. Das saure Vaginalmilieu bewahrt außerdem indirekt alle höher gelegenen Genitalbereiche vor aszendierenden Infektionen. Jede Störung des Vaginalmilieus beeinträchtigt die Integrität der Vagina und steigert die Anfälligkeit gegenüber mechanischen Reizen und Infektionen. Auch können direkt durch exogene Störungen (Antibiotika, Chemotherapeutika, Kortikoide) Irritationen und vaginaler Fluor entstehen.
Die primäre Wirkung der Milchsäure-Lactat-Vaginalzäpfchen beruht auf der Normalisierung des vaginalen pH-Wertes. Die Rückführung vom alkalischen Milieu wieder hin zum sauren bedingt für pathogene Keime ein ungünstiges Milieu, fördert dagegen das Wachstum der Döderlein-Bakterien. Hierdurch wird eine Normalisierung und Stabilisierung der physiologischen Mikroökologie der Vaginalflora erreicht.
Das verwendete Milchsäure-Natrium-Lactat-Puffersystem besitzt eine hohe Pufferkapazität, so dass in aller Regel eine einmalige tägliche Anwendung für 5 - 7 Tage genügt, um eine stabile Normalität des pH-Wertes zu erreichen.
Neben der Normalisierung des vaginalen pH-Wertes konnte für Milchsäure in-vitro eine antiseptische Wirkung gegenüber Corynekeimen, E. coli, Staphylokokken und Sprosspilzen nachgewiesen werden.
Die in den Vaginalzäpfchen als Hilfsstoffe verwendeten Polyethylenglykole besitzen einen austrocknenden Effekt, der zusätzlich zu den Wirkstoffen eine günstige Wirkung auf den bei den verschiedenen Kolpitiden häufig festzustellenden Ausfluss ausübt. Ferner wird den Polyethylenglykolen eine antimikrobielle Wirkung zugeschrieben.
Nach Auflösung der Vaginalzäpfchen aufgrund ihrer Wasserlöslichkeit verteilt sich das Puffersystem auf die Vaginalhaut und bewirkt eine Regulierung des Scheiden-pH-Wertes. Über das Resorptionsverhalten von Milchsäure bzw. Natrium-Lactat über die Vaginalhaut liegen keine speziellen tierexperimentellen Untersuchungen vor. Eine geringfügige Resorption von Milchsäure durch die Vaginalhaut kann zwar nicht ausgeschlossen werden, eine klinische Relevanz kommt dem aber sicherlich nicht zu.
Polyethylenglykole:
PEG, insbesondere höhermolekulare PEG, sind weitgehend inerte Substanzen. Die Wasserlöslichkeit der PEG beruht auf der Ausbildung von Wasserstoffbrücken zwischen dem Äther-Sauerstoff und den Wassermolekülen. In Analogie zu Untersuchungen zur Resorption von PEG aus dem Gastrointestinaltrakt kann davon ausgegangen werden, dass PEG mit einem Molekulargewicht von 1500 bzw. 6000 auch nicht über die Vaginalhaut resorbiert werden bzw. eine geringfügige Resorptionsquote keine klinische Relevanz hat.
Prinzipiell stellt die L-(+)-Milchsäure eine physiologische Substanz dar, die in physiologischen Konzentrationen kein toxisches Potential besitzt.
Akute Toxizität
Die akute orale Toxizität, ausgedrückt als LD50, liegt bei Nagern bei oraler Gabe zwischen 1,8 und 4,9 g/kg. Bei Kaninchen betrug die tödliche Dosis nach oraler Verabreichung 4,0 bis 6,4 g/kg für freie Milchsäure bzw. 5,0 bis 6,0 g/kg für Natrium-Lactat.
Polyethylenglykole:
Die LD50-Werte von Polyethylenglykol 1500 bzw. 6000 betrugen nach oraler Gabe bei Ratten 44,2 g/kg bzw. über 50 g/kg, bei Meerschweinchen 28,9 g/kg bzw. 50,9 g/kg und bei Kaninchen 28,9 g/kg.
Subakute und chronische Toxizität
Von Ratten wurde die tägliche orale Gabe von Milchsäure in einer Menge von 2 g/kg über mehrere Wochen ohne Vergiftungssymptome vertragen.
Es ist zu betonen, dass bei dem Vaginaltherapeutikum Vagisan die systemische Toxizität der Bestandteile von untergeordneter Bedeutung ist, da eine klinisch relevante Resorption der Bestandteile bei vaginaler Applikation ausgeschlossen werden kann bzw. eine systemische Wirkung nicht zu erwarten ist.
Teratogenität/Fertilität:
Spezielle tierexperimentelle bzw. präklinische Untersuchungen zur Prüfung des reproduktionstoxischen Potentials und insbesondere zur Beeinflussung des Gestationsverlaufs bei intravaginaler Applikation von Milchsäure bzw. Natrium-Lactat liegen nicht vor.
Mutagenes Potential:
Die zur Mutagenität und Klastogenität durchgeführten in-vitro-Versuche lassen weder für Milchsäure noch für andere natürliche Karbonsäuren (Essigsäure, Zitronensäure, Ameisensäure, Äpfelsäure) ein mutagenes Potential erkennen.
Karzinogenität:
Kurz- oder Langzeitstudien am Tier zur Prüfung eines möglichen tumorigenen Potentials von Milchsäure bzw. Natrium-Lactat liegen nicht vor.
Lokale Verträglichkeit:
Die Verträglichkeit von Milchsäure-haltigen Vaginalduschen wurde in Abhängigkeit vom pH-Wert an Kaninchen und Ratten untersucht. Die Behandlungsdauer erstreckte sich über 4 Tage; am 5. Tag wurde die Vaginalhaut histopathologisch untersucht. Eine pHabhängige Schleimhautirritation wurde bei Kaninchen, nicht aber bei Ratten festgestellt, wobei auch bei Kaninchen erst ab einem pH-Wert von 3 und darunter schwerere Schleimhautschädigungen beobachtet wurden; Ratten zeigten nur leichte oder keine Irritationen der Vaginalhaut.
Die produktspezifische Verträglichkeit von Vagisan wurde an 30 Probandinnen bei 1mal täglicher vaginaler Applikation über einen Zeitraum von 1 Woche sowie an 20 Patientinnen mit Aminkolpitis für 5 Tage geprüft. Unerwünschte Begleiterscheinungen, Irritationen und Sensibilisierungen wurden nicht beobachtet.
Macrogol 1500, Macrogol 6000.
Keine bekannt.
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Vaginalzäpfchen in Folienstreifen im Umkarton.
Packungen mit 7 und 14 Vaginalzäpfchen zur vaginalen Anwendung.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Keine besonderen Anforderungen.
Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel
Sudbrackstraße 56, 33611 Bielefeld
Telefon: (0521) 8808-05
Telefax: (0521) 8808-334
E-mail: info@wolff-arzneimittel.de
33744.00.00
Datum der Erteilung der Zulassung: 21. Mai 1997
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 19. Juli 2010
08.2016
Apothekenpflichtig