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Aziende Chimiche Riunite Angelini
Tantum Verde 1,5 mg/ml Spray zur Anwendung in der Mundhöhle, Lösung
Tantum Verde 1,5 mg/ml Spray zur Anwendung in der Mundhöhle, Lösung
1 ml Lösung enthält 1,5 mg Benzydaminhydrochlorid. 1 Sprühstoß mit 0,17 ± 0,02 g Lösung enthält 0,255 mg Benzydaminhydrochlorid.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung
80 mg/ml Ethanol 96 %
1 mg/ml Methyl-4-Hydroxybenzoat (Ph.Eur.) 0,3 mg/ml Minzaroma (enthält u. a. Menthol) Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
Spray zur Anwendung in der Mundhöhle, Lösung
Klare, farblose Lösung mit einem typischen Minzaroma-Geruch und -Geschmack.
Symptomatische Behandlung von Schmerzen und Reizungen im Mund- und Rachenraum.
Dosierung
Tantum Verde Spray wird im Allgemeinen 2- bis 6-mal täglich angewendet:
Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre
Je 4 – 8 Sprühstöße
Kinder zwischen 6 und 12 Jahren
4 Sprühstöße
Kinder von 2 bis 6 Jahren mit einem Körpergewicht über 4 kg
1 Sprühstoß pro 4 kg Körpergewicht, maximal 4 Sprühstöße
Säuglinge und Kleinkinder unter 2 Jahren
Tantum Verde Spray darf bei Säuglingen und Kleinkindern im Alter von unter 2 Jahren nicht angewendet werden, da Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und Wirksamkeit bestehen.
Ältere Patienten
Spezielle Empfehlungen zur Dosierung bei älteren Patienten liegen nicht vor. Falls vom Zahnarzt oder Arzt nicht anders verordnet, gilt die für Erwachsene angegebene Dosierung.
Art der Anwendung
Zur Anwendung in der Mundhöhle.
Bedienungsanleitung
Vor der ersten Verwendung von Tantum Verde Spray muss solange gepumpt werden, bis ein einheitlicher Sprühnebel gewährleistet ist.
1. Pumpdüse anheben.
2. Pumpdüse in die Mundöffnung einführen und den Sprühstoß auf die entzündete Stelle richten. Mit dem Zeigefinger den Sprühkopf betätigen.
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Methyl-4-hydroxybenzoat, Menthol oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Tantum Verde Spray darf wegen des Gehaltes an Menthol (Minzaroma) nicht bei Säuglingen und Kindern bis zu 2 Jahren angewendet werden.
Von der Anwendung dieses Arzneimittels bei Patienten, die gegen Salicylsäure oder andere NSAR überempfindlich sind, wird abgeraten.
Tantum Verde Spray sollte mit Vorsicht bei Patienten mit einer Krankheitsgeschichte von Asthma bronchiale angewendet werden, da Bronchospasmen entstehen können.
Dieses Arzneimittel enthält 10 Vol.-% Alkohol.
Bei einer begrenzten Anzahl von Patienten können die Mund- und Rachengeschwüre Anzeichen ernsterer Krankheiten sein. Patienten, bei denen innerhalb von 3 Tagen keine Besserung eintritt, müssen sich deshalb an den behandelnden Arzt oder Zahnarzt wenden.
Die Nutzung dieses Arzneimittels, vor allem die längerfristige, kann zur Sensibilisierung führen. In diesem Fall ist das Arzneimittel vorübergehend abzusetzen und der behandelnde Arzt zu kontaktieren.
Die Indikation rechtfertigt keine Langzeitbehandlung, da eine solche die normale Bakterienflora der Mundhöhle beeinträchtigen könnte.
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.
Schwangerschaft
Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Benzydaminhydrochlorid bei Schwangeren vor.
Es liegen keine ausreichenden tierexperimentellen Studien in Bezug auf eine Reproduktionstoxizität vor (siehe Abschnitt 5.3).
Tantum Verde Spray sollte in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der klinische Zustand der Frau eine Behandlung mit Benzydaminhydrochlorid erfordert.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Benzydaminhydrochlorid in die Muttermilch übergeht. Tantum Verde Spray sollte in der Stillzeit nur angewendet werden, wenn der Arzt dies für notwendig hält.
Fertilität
Es ist nicht bekannt, ob die Behandlung mit Benzydaminhydrochlorid die Fertilität beim Menschen beeinträchtigt.
Tantum Verde Spray hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Die Nebenwirkungen sind nach Systemorganklassen gemäß MedDRA-Terminologie und Häufigkeit gelistet. Folgende Häufigkeitskategorien werden verwendet: Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100), selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Siehe Tabelle
Systemorganklasse | Gelegentlich | Selten | Sehr selten | Nicht bekannt |
Erkrankungen des Gastrointes inaltrakts t | Mundbrennen, Mundtrockenheit | |||
Erkrankungen des Immun- systems | Anaphylaktische Reaktionen, Überempfind- lichkeitsreaktio nen | |||
Erkrankungen der Atem- wege, des Brustraums und Mediastinums | Laryngospasmus | |||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge webes | Photosensibilität | Angioödem |
Symptome und Maßnahmen bei Überdosierung
Bei nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch (d. h., wenn Tantum Verde Spray in größeren Mengen verschluckt wird) können Nebenwirkungen wie Schlafstörungen, Unruhe, optische Halluzinationen (Flimmern, Farben- und Schneeflockensehen), Urtikaria, Exantheme und Photosensibilisierung nicht völlig ausgeschlossen werden. Diese Erscheinungen sind im Allgemeinen voll reversibel. Unbeabsichtigtes Schlucken kleinerer Mengen ist unbedenklich. Wenn irrtümlich (z. B. von Kindern) sehr große Mengen Tantum Verde Spray verschluckt werden, können folgende Symptome auftreten: Erbrechen, Bauchschmerzen, Unruhe, Angst, Krämpfe, Ataxie, Fieber, Tachykardie und eventuell Atemlähmungen. Bei Auftreten solcher Erscheinungen wird eine symptomatische Therapie empfohlen (z. B. Atemhilfe, Giftentfernung durch Magenspülung etc.). Eine Intoxikation ist nur bei unbeabsichtigter Einnahme großer Mengen von Benzydamin (> 300 mg) zu erwarten.
Die Symptome einer Überdosierung durch die Einnahme von Benzydaminhydrochlorid betreffen vorwiegend den Magen-Darm-Trakt und das zentrale Nervensystem. Die häufigsten Magen-Darm-Beschwerden sind Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Speiseröhrenreizung. Die Symptome des zentralen Nervensystems schließen Schwindel, Halluzinationen, Unruhe, Angst und Reizbarkeit ein.
Bei einer akuten Überdosierung ist nur eine symptomatische Behandlung möglich. Die Patienten sollten engmaschig überwacht werden und eine unterstützende Behandlung erhalten. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist sicherzustellen.
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Stomatologika; Andere Mittel zur oralen Lokalbehandlung,
ATC-Code: A01AD02
Indazolderivat; Antiphlogistikum für Mund und Rachen
Wirkmechanismus
Die physikochemischen Eigenschaften und pharmakologischen Aktivitäten des Indazol-Derivats Benzydaminhydrochlorid unterscheiden sich von denen der ASS-ähnlichen NSAR. Im Gegensatz zu ASS-ähnlichen NSAR, bei denen es sich um Säuren handelt oder Verbindungen, die zu Säuren metabolisiert werden, ist Benzydaminhydrochlorid eine schwache Base. Benzydaminhydrochlorid ist zudem ein schwacher Hemmer der Prostaglandinsynthese. Nur bei einer Konzentration von mindestens 1 mM hemmt Benzydaminhydrochlorid wirksam die Aktivität von Cyclooxygenase und Lipooxygenase. Die Wirkung beruht vorwiegend auf der Hemmung der Synthese proinflammatorischer Zytokine, darunter der Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α) und Interleukin-1β (IL-1β), ohne dass andere pro- (IL-6 und -8) und antiinflammatorische Zytokine (IL-10, IL-1-Rezeptorantagonist) signifikant beeinträchtigt werden. Als weitere Wirkmechanismen vermutet man die Hemmung des oxidativen Bursts durch Neutrophile und die Membranstabilisierung, die sich anhand der Hemmung der Granulafreisetzung aus Neutrophilen und der Stabilisierung von Lysosomen zeigt. Die lokalanästhetische Wirkung wird auf eine Wechselwirkung mit Kationenkanälen zurückgeführt.
Pharmakodynamische Wirkungen
Benzydaminhydrochlorid wirkt spezifisch auf lokale Entzündungsmechanismen wie Schmerzen, Ödeme und Granulome.
Bei topischer Anwendung zeigt Benzydaminhydrochlorid eine antiinflammatorische Aktivität, die die Bildung von Ödemen sowie Exsudaten und Granulomen mindert. Es zeigt zudem analgetische Eigenschaften, wenn die Schmerzen durch einen entzündlichen Prozess verursacht werden und eine lokalanästhetische Wirkung. Benzydaminhydrochlorid hat einen nur geringen Einfluss auf eine Hyperthermie, die Zeichen einer systemisch-funktionalen Beteiligung ist.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
In einer klinischen Studie mit 24 Patienten mit Pharyngitis nach Tonsillektomie führte die 5-mal tägliche Rachenspülung mit Benzydaminhydrochlorid 0,15 % über 6 Tage im Vergleich zu Placebo bis Tag 7 zu einer signifikant besseren und schnelleren Linderung von Rachenschmerzen und Schluckbeschwerden und verbesserte die klinischen Symptome, einschließlich Hyperämie und Ödem. Ähnliche Ergebnisse wurden in anderen Studien mit Patienten mit Tonsillitis oder Pharyngitis oder nach zahnchirurgischen Eingriffen beobachtet. Das Gurgeln mit 30 ml Benzydaminhydrochlorid 0,075 % vor Narkoseeinleitung bei 58 Erwachsenen, bei denen eine Allgemeinnarkose mit endotrachealer Intubation durchgeführt wurde, führte zu einer signifikanten Reduktion postoperativer Halsschmerzen in den ersten 24 Stunden im Vergleich zum Gurgeln mit Wasser. Bei Gurgellösungen, die Acetylsalicylsäure enthielten, war dies über 4 Stunden der Fall.
In einer klinischen Studie mit 48 Patienten führte die 4-mal tägliche Spülung mit Benzydaminhydrochlorid 0,15 % im Verlauf einer 3- bis 5-wöchigen Strahlentherapie eines Mundhöhlenkarzinoms zu einer signifikanten Schmerzlinderung und Minderung der Ausdehnung und des Schweregrads einer Mukositis des Mund- und Rachenraums. Ähnliche Wirkungen wurden in einer Studie mit Patienten mit Mundhöhlenkarzinom unter Chemotherapie beobachtet. In einer Studie mit 67 Patienten mit schwerer Mukositis des Mund- und Rachenraums nach Strahlentherapie, die eine Benzydaminhydrochlorid-Lösung zur Spülung anwendeten, konnten Schmerzen beim Schlucken, Hyperämie und Schwere der Mukositis in den ersten 3 Behandlungstagen im Vergleich zu Placebo signifikant reduziert werden.
Bei den Patienten, die Benzydaminhydrochlorid anwendeten, wurde eine höhere Inzidenz von vorübergehendem Taubheitsgefühl und Brennen beobachtet. Dies wurde auf die lokalanästhetische Wirkung des Arzneimittels zurückgeführt. Insgesamt wurde Benzydaminhydrochlorid in klinischen Studien gut vertragen.
Nach Einnahme wird Benzydaminhydrochlorid rasch im Magen-Darm-Trakt resorbiert. Spitzenkonzentrationen im Plasma werden nach 1,5 – 4 Stunden erreicht.
Der wichtigste Aspekt der Verteilung von Benzydaminhydrochlorid im Gewebe ist die tendenzielle Konzentration am Ort der Entzündung.
Etwa die Hälfte der angewendeten Dosis von Benzydaminhydrochlorid wird unverändert über die Nieren ausgeschieden (10 % innerhalb der ersten 24 Stunden). Der verbleibende Anteil wird überwiegend zu N-Oxid metabolisiert.
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionstoxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potenzial lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.)
Ethanol 96 %
Glycerol
Natriumhydrogencarbonat
Polysorbat 20
Saccharin
Gereinigtes Wasser
Minzaroma (enthält u. a. Menthol)
Nicht zutreffend.
4 Jahre
Nach Anbruch 1 Jahr anwendbar.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Weiße HDPE-Flasche mit einem grünen PP-Sprühkopf und einer weißen, klappbaren PP-Sprühdüse. Inhalt: 30 ml Lösung.
Keine besonderen Anforderungen.
Aziende Chimiche Riunite Angelini
Francesco A.C.R.A.F. S.p.A. Viale Amelia 70
00181 Rom
Italien
Mitvertreiber
Angelini Pharma Österreich GmbH
Brigittenauer Lände 50 – 54
1200 Wien
Österreich
Tel.: 00800 42762727
852.00.00
Datum der Erteilung der Zulassung:
4. Dezember 1979
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung:
3. Mai 2005
01.2020
Apothekenpflichtig