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Isotonische Kochsalzlösung 0,9% Infusionslösung
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1. Was ist Isotonische Kochsalzlösung 0,9% und wofür wird sie angewendet?
2. Was ist vor der Anwendung von Isotonischer Kochsalzlösung 0,9% zu beachten?
3. Wie ist Isotonische Kochsalzlösung 0,9% anzuwenden?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Isotonische Kochsalzlösung 0,9% aufzubewahren?
6. Weitere Informationen
Zusätzliche Informationen für Ärzte / Medizinisches Fachpersonal
1. Was ist Isotonische Kochsalzlösung 0,9% und wofür wird sie angewendet?
1.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Elektrolytlösung
Na+: 0,154 mmol /ml bzw. 154 mmol/l
CI- 0,154 mmol /ml bzw. 154 mmol/l
Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution bei hypochlorämischer Alkalose
Chloridverluste
kurzfristiger intravasaler Volumenersatz
hypotone Dehydratation
isotone Dehydratation
2. Was ist vor der Anwendung von Isotonischer Kochsalzlösung 0,9% zu beachten?
Absolute Kontraindikation:
Überwässerungszustände (Hyperhydratationszustände)
Relative Kontraindikationen:
verminderter Kaliumgehalt des Blutes (Hypokaliämie)
erhöhter Natriumgehalt des Blutes (Hypernatriämie)
erhöhter Chloridgehalt des Blutes (Hyperchlorämie)
Erkrankungen, die eine restriktive Natriumzufuhr gebieten (z.B.
Herzinsuffizienz, generalisierte Ödeme, Lungenödem, Bluthochdruck,
Eklampsie, schwere Niereninsuffizienz)
Es sind Kontrollen des Elektrolyt- und Flüssigkeitsstatus erforderlich.
Bisher sind keine bekannt. Angaben zur Inkompatibilität siehe «Zusätzliche Informationen für Fachkreise».
Gegen eine Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit bestehen keine Bedenken.
3. Wie ist Isotonische Kochsalzlösung 0,9% anzuwenden?
Die Dosierung richtet sich in der Regel nach dem Flüssigkeits- und Elektrolytbedarf (40 ml / kg KG / Tag bzw. 2 mmol Natrium / kg KG / Tag). Es gelten folgende Richtwerte:
Maximale Infusionsgeschwindigkeit: Richtet sich nach der klinischen Situation. Maximale Tagesdosis: Die maximale Tagesdosis wird vom Flüssigkeits- und Elektrolytbedarf bestimmt. Für Erwachsene gilt ein Wert von 3-6 mmol Natrium / kg KG, für Kinder von 3-5 mmol Natrium / kg KG.
Bei hypertoner Dehydratation ist eine zu schnelle Infusionsgeschwindigkeit unbedingt zu vermeiden (Cave: Anstieg der Plasma-Osmolarität und der Plasma-Natriumkonzentration).
3.2 Art der Anwendung
Zur intravenösen Infusion.
Die Symptome einer Überdosierung sind: Überwässerung
erhöhter Natrium- und Chloridgehalt des Blutes (Hypernatriämie, Hyperchlorämie) Hyper osmolarität Induktion einer azidotischen Stoffwechsellage
Therapie: Unterbrechung der Zufuhr der Lösung, beschleunigte Elimination über die Nieren und eine verringerte Zufuhr der entsprechenden Elektrolyte.
Bei Fragen zur Anwendung des Arzneimittels ist der Arzt oder Apotheker zu befragen.
Erhöhter Natrium- und Chloridgehalt des Blutes (Hypernatriämie, Hyperchlorämie).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Zusätzlicher Hinweis für Fachkreise: Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
Nach Ablauf des auf dem Behältnis und der äußeren Umhüllung angegebenen
Verfalldatums nicht mehr verwenden!
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren!
Nach Anbruch des Behältnisses sofort verwenden!
Nur klare Lösungen in unversehrten Behältnissen verwenden!
1000 ml Infusionslösung enthalten: Wirkstoff: Natriumchlorid 9,000 g Sonstige Bestandteile: Wasser für Injektionszwecke Theor. Osmolarität: 308 mOsm/l
pH-Wert: 4,5 - 7,0
Darreichungsform: Infusionslösung
Glasflasche bzw. Plastikflasche
Inhalt: 100 ml, 250 ml, 500 ml und 1000 ml.
SERAG-WIESSNER GmbH & Co. KG
Zum Kugelfang 8-12
95119 Naila
Telefon (0 92 82) 93 70
Telefax (0 92 82) 937 93 69
Juni 2015
Zusätzliche Informationen für Ärzte / Medizinisches Fachpersonal
Natrium ist das Hauptkation des extrazellulären Flüssigkeitsraumes und reguliert zusammen mit verschiedenen Anionen dessen Größe. Natrium und Kalium sind die Hauptträger bioelektrischer Vorgänge im Organismus. Der Natriumgehalt und Flüssigkeitsstoffwechsel des Organismus sind eng miteinander gekoppelt. Jede vom Physiologischen abweichende Veränderung der Plasma-Natrium-Konzentration beeinflusst gleichzeitig den Flüssigkeitsstatus des Organismus. Unabhängig von der Serumosmolarität bedeutet ein vermehrter Natriumgehalt einen gesteigerten Flüssigkeitsgehalt bzw. ein verminderter Natriumgehalt des Organismus eine Abnahme des Körperwassers. Der Gesamtnatriumgehalt des Organismus beträgt ca. 80 mmol/kg. Davon befinden sich ca. 97 % extrazellulär und ca. 3 % intrazellulär. Der Tagesumsatz beträgt etwa 100-180 mmol (entsprechend 1,5-2,5 mmol/kg Körpermasse). Die Nieren sind der Hauptregulator des Natrium- und Wasserhaushalts. Im Zusammenspiel mit hormonellen Steuerungsmechanismen (Renin-Angiotensin-Aldosteron-System, antidiuretisches Hormon) sowie dem hypothetischen natriuretischen Hormon sind sie hauptsächlich für die Volumenkonstanz und Flüssigkeitszusammensetzung des Extrazellulärraums verantwortlich. Eine 0,9%ige Natriumchlorid-Lösung entspricht der Plasmaosmolarität. Bei Zufuhr dieser Lösung kommt es zunächst zur Auffüllung des Interstitiums, welches ca. 2/3 des Extrazellulärraums ausmacht. Nur ca. 1/3 des zugeführten Volumens verbleibt intravasal. Die Lösung ist damit nur kurzfristig hämodynamisch wirksam.
Chlorid wird im Tubulussystem gegen Hydrogencarbonat ausgetauscht und ist auf diese Weise an der Regulation des Säuren-Basen-Haushalts beteiligt.
Bei parenteraler Zufuhr verteilt sich Natriumchlorid vor allem im Extrazellulärraum des Organismus. Die Ionenkonzentration der Extrazellulärflüssigkeit wird über die Regulation der renalen Ausscheidung konstant gehalten. Die Ausscheidung über die Haut ist normalerweise gering.
2. Pharmazeutische Angaben
Beim Mischen mit anderen Arzneimitteln können Inkompatibilitäten auftreten.
Isotonische Kochsalzlösung 0,9% ist 3 Jahre haltbar.
Zul.-Nr. 1299.99.99