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BERLIN-CHEMIE AG
Pangrol® 25 000
Pangrol® 25 000
25 000 Ph.-Eur.-Einheiten Lipase Magensaftresistente Hartkapseln
1 Hartkapsel enthält 188,9-343,5 mg Pankreas-Pulver vom Schwein:
• Lipaseaktivität
25 000 Ph.-Eur.-Einheiten/Kapsel
• Amylaseaktivität mind.
22 500 Ph.-Eur.-Einheiten/Kapsel
• Proteaseaktivität mind.
1 250 Ph.-Eur.-Einheiten/Kapsel
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitte 6.
Magensaftresistente Hartkapsel (Hartkapsel mit magensaftresistenten Minitabletten)
Hartkapsel bestehend aus einem gelbgrünen Oberteil und einem hellorangefarbenen Unterteil, gefüllt mit hellbraunen, magensaftresistent überzogenen Minitabletten
Störungen der exokrinen Pankreasfunktion, die mit einer Maldigestion einhergehen.
Dosierung
Richtdosis pro Mahlzeit:
1 Kapsel (entsprechend 25 000 Ph.-Eur.-Einheiten Lipase)
Die erforderliche Dosis richtet sich nach dem Schweregrad der Pankreasinsuffizienz. Als allgemeine Richtdosis wird ein Lipaseanteil pro Mahlzeit von 20 000 bis 40 000 Ph.-Eur-Einheiten empfohlen, kann aber auch darüber liegen. Die Behandlung mit Pangrol 25 000 richtet sich auf das Ziel, ein normales Körpergewicht zu erreichen bzw. zu halten und die Stuhlhäufigkeit bzw. -beschaffenheit zu normalisieren. Eine Erhöhung der Dosis sollte nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen und an der Verbesserung der Symptome (z. B. Steatorrhoe, Bauchschmerzen) ausgerichtet sein.
Eine Tagesdosis von 15 000 bis 20 000 Ph.-Eur.-Einheiten Lipase pro Kilogramm Körpergewicht sollte nicht überschritten werden.
Besonders bei Patienten mit Mukoviszidose sollte die Dosis unter Berücksichtigung von Menge und Zusammensetzung der Mahlzeiten die für eine adäquate Fettresorption notwendige Enzymdosis nicht überschreiten.
Kinder und Jugendliche
Über die Dosierung bei Kindern sollte der Arzt entscheiden.
Art der Anwendung
Das Arzneimittel muss unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden, vorzugsweise zur Mitte der Mahlzeit.
Die Hartkapseln können zur besseren Einnahme auch geöffnet und nur der Kapselinhalt unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.
Dabei ist darauf zu achten, Pangrol 25 000 unzerkaut zu schlucken, da Pangrol 25 000 beim Zerkauen in der Wirksamkeit vermindert werden kann und die enthaltenen Enzyme bei Freisetzung in der Mundhöhle die Schleimhaut schädigen können.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung unterliegt keiner Beschränkung. Sie richtet sich nach dem Krankheitsverlauf und wird vom Arzt bestimmt.
• Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Schweinefleisch/Schweineproteine oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
• akute Pankreatitis und akuter Schub einer chronischen Pankreatitis während der floriden Erkrankungsphase. In der Abklingphase während des diätetischen Aufbaus ist jedoch gelegentlich die Gabe bei weiterhin bestehenden Verdauungsstörungen sinnvoll.
Intestinale Obstruktionen sind bekannte Komplikationen bei Patienten mit Mukoviszidose. Bei Vorliegen einer ileusähnlichen Symptomatik sollte daher auch die Möglichkeit von Darmstrikturen in Betracht gezogen werden (siehe auch Abschnitt 4.8).
Als Vorsichtsmaßnahme sollten ungewöhnliche abdominelle Beschwerden oder Änderungen im Beschwerdebild untersucht werden, um die Möglichkeit einer Schädigung des Darmes auszuschließen. Dies betrifft besonders Patienten, die täglich über 10 000 Ph.-Eur.-Einheiten Lipase pro kg Körpergewicht einnehmen.
Pangrol 25 000 enthält aktive Enzyme, die bei der Freisetzung in der Mundhöhle (z. B. durch Zerkauen der in den Kapseln enthaltenen Minitabletten) zu Schleimhautschäden (z.B. Ulzerationen der Mundschleimhaut) führen können. Es ist deshalb darauf zu achten, dass Pangrol 25 000 unzerkaut eingenommen wird.
Folsäure
Die Resorption von Folsäure kann unter der Einnahme von Pankreasenzympräparaten vermindert werden, so dass eine zusätzliche Folsäurezufuhr erforderlich sein kann.
Acarbose, Miglitol
Die Wirkung der oralen Antidiabetika Acarbose und Miglitol kann durch die gleichzeitige Einnahme von Pangrol 25 000 herabgesetzt werden.
Es liegen keine adäquaten Daten zur Anwendung von Pangrol 25 000 bei schwangeren Frauen vor. Bezüglich der Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Entbindung oder nachgeburtliche Entwicklung liegen nur unzureichende Daten aus tierexperimentellen Studien vor. Daher ist das mögliche Risiko für den Menschen unbekannt. Pangrol 25 000 sollte daher in der Schwangerschaft oder Stillzeit nicht eingenommen werden, sofern die Einnahme nicht unbedingt erforderlich ist.
Pangrol 25 000 hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: | ≥ 1/10 |
Häufig: | ≥ 1/100 bis < 1/10 |
Gelegentlich: | ≥ 1/1.000 bis < 1/100 |
Selten: | ≥ 1/10.000 bis < 1/1.000 |
Sehr selten: | < 1/10.000 |
Häufigkeit nicht bekannt: | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Es wurde berichtet, dass extrem hohe Dosen insbesondere bei Mukoviszidosepatienten mit einer Erhöhung der Harnsäure im Serum und Urin assoziiert sein können.
Pharmakotherapeutische Gruppe: Digestiva, inkl. Enzyme; ATC-Code: A09AA02
Pangrol 25 000 enthält standardisiertes Pankreas-Pulver (Pankreatin) vom Schwein. Pankreas-Pulver enthält neben den exkretorischen Pankreasenzymen Lipase, α-Amylase, Trypsin und Chymotrypsin auch andere Enzyme sowie weitere Begleitstoffe ohne enzymatische Aktivität.
Die digestive Potenz wird bestimmt von der Aktivität der Enzyme sowie der galenischen Form. Entscheidend ist die enzymatische Aktivität der Lipase sowie auch der Anteil an Trypsin, während die amylolytische Aktivität nur bei der Therapie der Mukoviszidose von Bedeutung ist, da auch bei chronischer Pankreatitis die Aufspaltung der Nahrungspolysaccharide noch ungestört abläuft.
Die Pankreaslipase spaltet aus einem Triacylglyceridmolekül die Fettsäuren in Stellung 1 und 3 ab. Die hierdurch entstehenden freien Fettsäuren und 2-Monoglyceride werden hauptsächlich vom oberen Dünndarm unter Zuhilfenahme der Gallensäuren schnell aufgenommen. Die tierische Pankreaslipase ist ähnlich wie die menschliche Lipase säureinstabil, sodass ihre lipolytische Aktivität bei einem pH-Wert kleiner als 4 zunehmend irreversibel inaktiviert wird. Aus diesem Grund ist Pangrol 25 000 als magensaftresistente Darreichungsform formuliert.
Trypsin wird aus Trypsinogen autokatalytisch oder durch Dünndarmenterokinasen aktiviert und spaltet als Endopeptidase Peptidbindungen, an denen Lysin und Arginin beteiligt sind. Aufgrund neuerer Untersuchungen wird für das Trypsin eine Feedback-Hemmung der stimulierten Pankreassekretion durch aktiviertes Trypsin im oberen Dünndarm angenommen. Auf diesen Effekt wird die in einigen Studien beschriebene schmerzstillende Wirkung von Pankreas-Pulver-Präparaten zurückgeführt.
Die α-Amylase spaltet als Endoamylase glucosehaltige Polysaccharide sehr schnell auf, so dass ihre Aktivität auch bei krankheitsbedingt erheblich verminderter sekretorischer Aktivität der Bauchspeicheldrüse in der Regel noch ausreicht.
Pankreas-Pulver wird nicht vom Gastrointestinaltrakt aufgenommen, sondern mit den Fäzes ausgeschieden, wobei der größte Teil durch die Verdauungssäfte oder bakteriell abgebaut und denaturiert wird.
Im Magen werden die Minitabletten von der sich auflösenden Kapsel freigegeben und verteilen sich dort gleichmäßig im Nahrungsbrei. Der magensaftresistente Überzug der Minitabletten schützt die säureempfindlichen Enzyme während der Magenpassage vor einer Inaktivierung durch die Magensäure. Erst nach Erreichen des neutralen bis leicht basischen
Dünndarmmilieus werden die Enzyme nach Auflösen des Überzuges freigesetzt. Da das Pankreas-Pulver nicht resorbiert wird, sind Angaben zur Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit nicht möglich.
Die Wirksamkeit des Pankreas-Pulvers wird durch das Ausmaß und die Geschwindigkeit bestimmt, mit der die Enzyme aus der galenischen Formulierung freigesetzt werden, und entspricht somit der galenischen Verfügbarkeit.
Präklinische Untersuchungen wurden nicht durchgeführt. Systemisch toxische Wirkungen für Pankreas-Pulver sind nach oraler Gabe nicht zu erwarten.
Hydriertes Rizinusöl
Hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]
Croscarmellose- Natrium
Mikrokristalline Cellulose
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer-1:1)-Dispersion 30 % (Ph. Eur.)
Talkum
Triethylcitrat
Simeticon-Emulsion 30 %
Eisen(III)-oxid (E 172)
Eisen(III)-hydroxidoxid x H2O (E 172)
Indigocarmin (E 132)
Chinolingelb (E 104)
Titandioxid
Gelatine
Nicht zutreffend
Im ungeöffneten Behältnis: 2 Jahre
Haltbarkeit nach Anbruch: 3 Monate
Das Behältnis fest verschlossen halten. Nicht über 25 °C lagern.
Die Hartkapseln sind in Behältnisse aus Polypropylen abgefüllt, die mit einem Verschluss aus Polyethylen mit Trockenmittel verschlossen werden. Die Gefäße sind in einem Umkarton (Faltschachtel) zusammen mit der Gebrauchsinformation verpackt.
50 magensaftresistente Hartkapseln (N1)
100 magensaftresistente Hartkapseln (N2)
200 (2 x 100) magensaftresistente Hartkapseln (N3)
Klinikpackung mit 300 (6 x 50) magensaftresistenten Hartkapseln
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
BERLIN-CHEMIE AG
Glienicker Weg 125
12489 Berlin
Deutschland
Tel.: (030) 6707 - 0 (Zentrale)
Fax:(030)6707-2120
www.berlinchemie.de
3000917.00.00
Datum der Erteilung der Zulassung: 10.12.2005
Januar 2015
Apothekenpflichtig